Autos, Autos, Autos … und wo bleibt der Mensch?
Hallo zusammen,
in dieser Woche waren wieder einige Veranstaltungen, welche ich hier mal kurz zusammen fasse.
Am 04.12. gab es eine Infoveranstaltung für die Teilnehmergemeinschaft der Flurbereinigung in der Jembker Gemarkung. Der Vorstand sowie die LGLN äußerten ihr bedauern über die schlechte Informationspolitik der Straßenplaner in Niedersachsen. Per Zeitungsartikel vor vollendete Tatsachen gestellt zu werden, wie im Sommer mit der Verlegung der T+R Anlage geschehen, ist ein Unding.
Die Flurbereinigung ist eine vorbereitende Maßnahme für die geplante A39, wobei die Last auf alle Grundeigentümer gleichmäßig verteilt werden soll. Bei Planfeststellung wird sie mit einem Antrag an die Enteignungsbehörde in eine Unternehmensflurbereinigung nach Paragraph 87 umgewandelt. Flurbereinigungen haben schon immer für böses Blut gesorgt, denn wer gibt schon gerne sein Land her? Grundeigentümer sollten im Januar aufmerksam die öffentlichen Mitteilungen in der Presse verfolgen, denn Anfang Februar sind Beratungstermine zur Wertfeststellung der einzelnen Flächen geplant.
Der Dienstag Abend war noch jung und ging es anschließend zur öffentlichen Ratssitzung des Bauausschusses in Bokensdorf. Dort wurde bekannt, dass für den geplanten Ausbau des Kirchweges im Wochenendgebiet keine 17000 EUR Zuschuss vom Land bewilligt wurden, weil keine Mittel vorhanden sind. Wieso Niedersachsen trotzdem jährlich 90 Millionen EUR für die Planung von Bundesstraßen und Autobahnen über hat, obwohl sie dafür gar nicht zuständig sind, lässt sich mit gesunden Menschenverstand nicht erklären. Ebenso unverständlich woher Ministerpräsident McAllister die Milliarden für die im Wahlkampf versprochenen Autobahnen her nehmen will!?
Am Mittwoch Abend gab es eine Infoveranstaltung in Wolfsburg Mörse. Eingeladen hatte die dortige Bürgerinitiative „Lärmschutz A39“ (Video: Aufnahme am selben Abend 22:30 in der Nähe der A39). Die Veranstaltung war recht zahm. Die BI hat sich meiner Meinung nach vom Klaus Mohrs sehr schnell um den Finger wickeln lassen. Genau wie bei uns wird seitens der Bürgervertreter erst einmal auf den geplanten Ausbau der Autobahn gewartet. Um danach zu sehen, was man tun kann, bzw. welche Maßnahmen der Bund übernimmt. Das der Bund im Gegensatz zur Stadt Wolfsburg leere Taschen hat, wird gar nicht berücksichtigt. Die Stadt in Zusammenarbeit mit der Task-Force-Verkehr hat die Prioritäten erst einmal im innerstädtischen Bereich gesetzt.
Oberbürgermeister Klaus Mohrs: „…durch den Weiterbau der A 39 der Pfropfen gezogen wird.“ Dann soll das Verkehrsaufkommen von rund 60.000 Fahrzeugen pro Tag auf gut 80.000 (wie auf der A2) steigen. Dann wird es so laut, dass Lärmschutzmaßnahmen vom Bund bezahlt werden müssen. Danach hat man dann wieder einen Lärmpegel wie jetzt!!!
Dann spricht er noch von einem notwendigen 6-Spurigen-Ausbau der A39 um den Schichtverkehr zu entlasten. Wer sich die Situation mal genauer angesehen hat, wird feststellen, dass es vorwiegend auf dem Weg in das VW-Werk täglich einen Rückstau auf die A39 gibt. Denn das Nadelöhr sind die Zufahrten und Parkplätze am Werksgelände.
Wo bleibt da die Vernunft Herr Mohrs? Zumal Lärm nicht die einzige Belastung ist. Was ist zum Beispiel mit dem Anstieg von krebserregenden Feinstäuben durch die zusätzlichen Fahrzeuge?
Letzte Woche war Herr Mohrs bei der Grundsteinlegung des Cargobeamer-Projektes und ein paar Tage später spricht er schon wieder davon, dass zukünftig mehr LKWs über die Straße VW versorgen.
Was bei allen diesen Terminen immer wieder deutlich wird: Es geht um „Autos Autos Autos“, nur der Mensch steht immer an zweiter Stelle. Klar ohne Volkswagen würde unsere Region etwas anders aussehen, aber ist diese bedingungslose Unterordnung noch ein Zukunftsmodell?
Ein schönes Wochenende, einen besinnlichen 2. Advent und geniest die Winterlandschaft im Boldecker Land!
Norbert Schulze
Mitglied der Bürgerinitiative Natürlich Boldecker Land http://www.VernunftBuerger.de
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