Zukunftsplan statt Autobahn – Bildung statt sinnlosen Autobahn-Beton
Hallo zusammen!
In den siebziger Jahren auf dem Heimweg von der Schule konnte ich viele Fahrgemeinschaften beobachten, die auf dem Weg zur Spätschicht ins VW-Werk waren. Damals gab es zudem noch zwei Buslinien, welche für Mobilität im Boldecker Land sorgten. Obwohl der Kraftstoff mittlerweile ein Vielfaches kostet, fahren wir heute mit größeren und schwereren Fahrzeugen größtenteils allein zur Arbeit. Es ist bequem, hat aber auch einen Hauch von Luxus. Nur auf welche Kostenstellen schreiben wir diesen Luxus? Sind es nicht unsere Kinder und Enkel, die für unsere Bequemlichkeit irgendwann mal bezahlen müssen?
Volkswagen braucht für zukünftige Aufgaben dringend hochqualifizierte Fachkräfte. Denn ein wirtschaftlicher Erfolg hängt in erster Linie von innovativen Produkten ab und weniger von einer Fernstraße. Als Negativbeispiel dient aktuell der Snow Dom in Bispingen, welcher trotz der guten Lage an der A7 weitere Steuermillionen zum Überleben benötigt.
In der Grundschule Jembke mussten im vergangenen Herbst wegen der maroden Heizungsanlage die Kinder frieren oder der Unterricht fiel sogar komplett aus. Mittlerweile ist das Problem behoben, trotzdem fehlt an allen Ecken Geld. So organisierte ich erst kürzlich gebrauchte Notebooks von meinem Arbeitgeber. Die Geräte sind noch funktionstüchtig, allerdings ist ein Gerät pro Klasse eher ein Notbehelf.
Wir leisten uns einen unglaublichen Komfort bei der Mobilität. Wenn die Straßen zu eng werden, dann kommt uns zu aller erst die Asphaltiermaschine in den Sinn. Ist das wirklich immer die einzige Möglichkeit? Nach dem Motto: Der Kleiderschrank ist voll, dann kaufen wir eben einen neuen und stellen ihn daneben und wenn der dann voll ist, dann …
Deutschland hat mit rund 52.500 Kilometer Fernstraßen – davon 12.845 Kilometer Autobahnen – eines der dichtesten Netze weltweit. 94 Prozent der in Deutschland lebenden Menschen erreichen die nächste Auffahrt innerhalb einer halben Autostunde, so eine aktuelle Studie aus dem Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung. Dennoch werden auch im Bundesverkehrswegeplan 2015, der derzeit aufgestellt wird, wieder unzählige überflüssige Autobahn-Projekte stehen.
Für Politiker ist es heute offenbar interessanter ein Band zur Einweihung einer neuen Autobahn-Strecke durch zuschneiden, als nachhaltige Bildungsprogramme anzustoßen, deren Erfolge erst lange nach der eigenen Amtszeit sichtbar werden.
Mittlerweile werden wir Deutschen bei Zukunftstechnologien immer mehr zu Konsumenten, anstatt dass wir selber die Richtung mitbestimmen oder gar den Ton angeben. Wir brauchen dringend eine Bildungsoffensive, ein Umdenken. Das Motto sollte lauten: Zukunftsplan statt Autobahn!
Hinweis zu diesem Artikel!
Dieser Artikel war für die April-Ausgabe des Mitteilungsblatt der Samtgemeinde Boldecker Land gedacht. Er wurde unter anderem mit folgender Begründung abgelehnt: Zitat: „Das Mitteilungsblatt der Samtgemeinde Boldecker Land soll genau das bleiben – ein Mitteilungsblatt. Es war und ist einfach nicht als Organ der Presse gedacht gewesen. Es dient nicht der Meinungsbildung sondern der Mitteilung über Veranstaltungen im Boldecker Land und amtlichen Nachrichten aus dem Rathaus.“
Mit diesem Artikel fühlte sich die Samtgemeinde offensichtlich wieder einmal persönlich angegriffen. Genau wie vor einiger Zeit mit unserem Slogan „Wir werden beschissen“. Statt das „WIR“ zu nutzen, zogen sie sich damals das „BESCHISSEN“ an. Meine Anmerkung mit den Problemen an der Heizungsanlage der Jembker Grundschule war nur ein persönlich erlebtes Beispiel und ich mache damit der Samtgemeinde keinen Vorwurf. Die Heizungsanlage an der Grundschule hat nach den Reparaturmaßnahmen den langen Winter durchgehalten. Der Sparzwang kommt mit Sicherheit von höhere Stelle.
In einem folgenden Blog-Beitrag gehe ich noch einmal auf die ganze Geschichte ein.
Bis dann,
Norbert Schulze
Mitglied der Bürgerinitiative Natürlich Boldecker Land http://www.VernunftBuerger.de
Der Inhalt dieses Beitrages ist meine
persönliche Meinung. Er wurde von keiner Redaktion auf Richtigkeit
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