Gemeinderat Ehra beschließt Vereinbarung mit Straßenbaubehörde
Die Diskussion, die sich am Mittwochabend im Ehraer Rat um die Herabstufung der Bundesstraßen entspann, drehte sich bis wenige Minuten vor Ende des öffentlichen Teils der Sitzung sehr wohl um den Kern der Sache! Nämlich um die Tatsache, dass noch in keiner Weise geklärt ist, in welchem Zustand sich die zu übernehmenden Straßen nach Beendigung eines angenommenen Autobahnbaus UND eines geplanten Sandabbaus am Ortsrand befinden werden.
In und um Ehra wäre mit Baufahrzeugverkehr jeder Art zu rechnen. Ein 40-Tonner Lkw jedoch verursacht, das ist wissenschaftlich bewiesen, den 100.000-fachen Schaden eines Pkw. Wie kann sich da jemand hinstellen und behaupten: »Die Gemeinde wird keine kaputten Straßen übernehmen«? So geschehen bei dieser Sitzung…
Aber diese Garantie wird Peter Albrecht, an dem Abend Ratsvorsitzender, niemand geben können! Am Ende bleiben dann buchstäblich die Löcher in der Straße – oder auf dem Gemeindekonto. Und womöglich auch auf dem Anliegerkonto.
Genauso wenig gibt es eine Garantie für das ebenfalls an dem Abend erneuerte Versprechen, dass die örtliche Verwaltung »Schwerlastverkehr durch die Gemeinde nicht dulden werde«. Auch diese Behauptung ist Augenwischerei, weil der Vertreter des Straßenbauamts Wolfenbüttel bei der Antragskonferenz zum geplanten Sandabbau nämlich längst das Gegenteil verkündet hat: »Dazu sind Straßen ja da, um den naheliegenden Verkehr aufzunehmen.«
Weder der Kreistag noch eine andere Gemeinde – außer Ehra-Lessien – konnten sich deshalb durchringen, bereits jetzt eine so weitreichende Entscheidung mit unabsehbaren finanziellen Konsequenzen zu treffen, und die von der Straßenbauverwaltung geforderte Umstufungsvereinbarung kritiklos zu unterzeichnen. Ehra leiste hier »vorauseilenden Gehorsam«, erlaubte sich Karin Loock zu sagen, Sprecherin der Bürgerinitiative »Natürlich Boldecker Land«. Diese Bemerkung ermunterte am Ende einen einzigen Ratsherren zur polemischen Kritik daran, dass sich eine Jembkerin auch in Ehra politisch informiert. Aber als Autobahnkritiker müssen wir nun mal leider über unseren Tellerrand hinausschauen…
Leserbrief: Anne-Kathrin Schulze, Ehra-Lessien