Online-Abstimmung, Grüne wollen Lückenschluss und eine verwirrte CDU

Hallo zusammen,

am Dienstag endete eine Online-Umfrage der Aller Zeitung: „Was ist Ihrer Meinung nach sinnvoller: ein Ausbau der B4 oder der Weiterbau der A39?“ eine Woche zuvor gestartet wurde. 61 Prozent der Stimmen entfielen auf die Antwort: „Der B4-Ausbau ist billiger und bringt mehr Entlastung.“, 38 Prozent glauben: „Nur die A39 sorgt für Entlastung und wirtschaftlichen Aufschwung.“ und lediglich 1 Prozent war unentschlossen: „Das kann ich nicht beurteilen.“

Die überwiegende Mehrheit der Bürger in unserer Region glaubt mittlerweile nicht mehr an den vermeintlichen Segen der geplanten Autobahn A39. Trotz alledem polterte der CDU-Bundestagskandidat Günter Lach reflexartig in der Presse mit seinen Glaubensbekenntnissen. „A 39 ist finanziert“ und „Die Autobahn wird kommen“. Dagegen scheint es die CDU-Fraktion im Kreistag Gifhorn anders zu sehen und hat mittels eines Eilantrags eine Resolution Pro-A39 eingereicht. Sie befürchtet nämlich, dass die niedersächsische Landesregierung sich tatsächlich an die Koalitionsvereinbarung hält! Welche, bei sachlicher Betrachtung, einen B4-Ausbau gegenüber der A39 den Vorrang geben würde. Vielleicht sollte die CDU sich mal neu sortieren und einfach mal einen Faktencheck machen!? Schön, dass die Gifhorner Rundschau auch sachliche fundierte Leserbriefe bringt: Bund-Kreisgruppe Gifhorn – Resolution zur A39 zwecklos.

Der Titel „Die Grünen für Lückenschluss“ irritiert vielleicht einige, weil der Begriff „Lückenschluss“ in den letzten Jahren immer für die Begründung Pro-A39 missbraucht wurde oder sogar wie vom Uelzener Ratsherr Joachim Delekat (Ehemaliger CDU-Mann) „ein autobahnfreier Fleck“ als Entscheidungsgrund für einen Ausbau herhalten muss. Dieser Unsinn wurde treffend kommentiert.

Der Lückenschluss der Grüne-Piraten-Linke-Fraktion im Gifhorner Kreistag bezieht sich auf die Reaktivierung der Bahnstrecken Celle-Wittingen sowie Wittingen-Rühen mit einer Weiterführung nach Wolfsburg. Dazu gibt es eine Resolution, die auf der nächsten öffentlichen Kreistagssitzung (Donnerstag, 19.09. 15 Uhr) beraten und beschlossen werden soll. Mit diesen gegensätzlichen Resolutionen könnte es eine spannende Sitzung werden. Entscheidend wird sein, ob die 20 SPD-KreistagsmitgliederInnen sich hinter ihren Kollegen aus dem Landtag stellen oder nicht?

Seit Günter Lach in Tappenbeck die geplante A39-Rastanlage bei Ehra vermutete, wissen wir, dass es manche Politiker mit der Geografie anscheinend nicht so genau nehmen. Na gut, Günter Lach kommt ja aus dem fernen Vorsfelde. Wenn manche Politiker den Landkreis Gifhorn immer wieder mit der Behauptung „strukturschwache Region“ praktisch zu einem Landstrich in Ost-Europa machen, da sollte man doch etwas an der Argumentationskette feilen.

Es gibt tatsächlich echte strukturschwache Regionen in Deutschland und dafür empfehlen Wissenschaftler aber: „Dörfer sollen besser schrumpfen„. Angesichts der demografischen Veränderung und der Landflucht fordern zwei Institute in der Studie „Vielfalt statt Gleichwertigkeit“ ein gesellschaftliches Umdenken.

Wolfgang Jander aus Jembke hat sich die Mühe gemacht und die Bundestags-Kandidaten aus dem Wahlkreis Wolfsburg-Helmstedt zum geplanten Autobahn A39 befragt. Hier die Antworten der Kandidaten für die Bundestagswahl 2014 aus dem Wahlkreis Wolfsburg-Helmstedt

 

Ein schönes Wochenende,

Norbert Schulze

Der Inhalt dieses Beitrages ist meine persönliche Meinung. Er wurde von keiner Redaktion auf Richtigkeit und/oder Vollständigkeit geprüft und stellt nicht notwendigerweise die Meinung der Bürgerinitiative „Natürlich Boldecker Land“ dar.

Presserundschau:

PM Bündnis 90/Grüne vom 05.09.2013: Bundesverkehrswegeplan: Norddeutsche Verkehrspolitiker fordern länder-übergreifende Lösungen

Dachverband Keine A 39: Kompletter 3spuriger Ausbau der B4 doch möglich?

Dachverband Keine A 39: Bundesverwaltungsgericht stärkt Umweltverbände