MdB Günter Lach dichtet dem VW-Konzern ökonomisch und ökologischen Unsinn an

Hallo zusammen,

in der letzten Woche registrierte MdB Günter Lach in einer Wolfsburger Zeitung wohlwollend, dass VW sich offiziell für die Weiterführung der A 39 ausgesprochen hätte. Dass er sich damit auf die private Meinung seines A39-Kampfgenossen Siegfried Fiebig bezog, wurde leider in der Presse nicht erwähnt. Denn: Der Herr der heiligen Wolfsburger Werkshallen ist nicht die Konzernleitung. Ein Verantwortlicher für den reibungslosen Ablauf der Produktion muss nicht unbedingt Ahnung von der Mobilität der Zukunft haben. Ein gewisser Tunnelblick stellt sich  in fast jedem Job irgendwann ein. Zum Glück gibt es an der VW-Konzernspitze Leute mit Weitblick.

Die Ewiggestrigen scheinen langsam kalte Füße um ihre heiß
geliebte Fernstraße zu bekommen und erfinden immer absurdere
Begründungen und Argumente für den Bau der Bundesautobahn A 39. Nur um
den Leuten eine für unsere Region sinnlose A7-Entlastungstrasse
schmackhaft zu machen.

Hier ein Leserbrief dazu:

Kommunalpolitiker zu Gast bei Volkswagen

Es mag ja sein, dass sich VW-Werksleiter Siegfried Fiebig den Weiterbau der A 39 wünscht, wie er vergangene Woche jenen speziellen Wolfsburger und Jembker Kommunalpolitiken offenbarte, die diesen Wunsch teilen. Dennoch ist seine Meinungsäußerung alles andere als eine offizielle Verlautbarung des Welt-Konzerns, der sich ausdrücklich Nachhaltigkeit auf die Fahne geschrieben hat, sowie das Ziel, »ökologisch und ökonomisch die Nummer eins« zu werden.

Herr Fiebig ist im VW-Konzern einer von 105 Werksleitern weltweit. Damit verbunden sind eher Aufgaben technischer Art, kaum aber solche mit verkehrspolitischer Relevanz. Seine Äußerung bezüglich eines überregionalen Bauprojektes von dieser Tragweite, das nach heutiger Finanzlage und angesichts überragend schlechter Nutzen-Kosten-Werte kaum noch zu finanzieren ist, ist deshalb als seine private Meinung aufzufassen. Gespräche mit Vertretern aus dem Konzernbereich ergeben jedenfalls einen anderen Eindruck von der VW-Meinung zur A 39.

Herr Fiebig täte er seinen Mitarbeitern und den VW-Kostenkontrolleuren den deutlich größeren Gefallen, sich lieber um den »Lückenschluss im ÖPNV« für wirklich alle Einpendler nach Wolfsburg zu bemühen, sowie um die Stärkung des VW-Güterverkehrs per Schiff und Schiene. Das wäre ökologisch, ökonomisch – und angesichts des demografischen Wandels auch durchaus nachhaltig. Das Nutzen-Kosten-Verhältnis der A 39 ist unter anderem ja gerade deshalb so grottenschlecht, weil sie auch für VW kaum einen Nutzen hat.

(Karin Loock (Jembke) und Anne-Kathrin Schulze (Ehra) für die BI Natürlich Boldecker Land)

Autobauer sollten keine Infrastruktur machen!

Überhaupt wurde bei der Eingangs erwähnten Konferenz im VW-Werk Wolfsburg einiges deutlich: Man sollte nicht den Bock zum Gärtner machen! Neue Straßen, breitere Straßen und selbst mehr Parkplätze werden die Probleme nicht lösen. In einer Stadt in der „Das Auto“ gebaut wird, muss man nicht zwangsläufig Benzin im Blut und Beton im Kopf haben. Wenn es so einäugig weiter geht, dann wird Wolfsburg im Jahr 2025 wohl eine Stadt sein, in welcher Kaninchen beim überqueren der breiten Asphaltlandschaften eher verhungern als überfahren werden.

Bis dann,

Norbert Schulze

Mitglied der Bürgerinitiative Natürlich Boldecker Land http://www.VernunftBuerger.de

Der Inhalt dieses Beitrages ist meine
persönliche Meinung. Er wurde von keiner Redaktion auf Richtigkeit
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